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Nahrungsmittelunverträglichkeit / Nahrungsmittelintoleranz

 ...ein Thema, das von der Medizin wenig beachtet wird!

Im Falle von
Unverträglichkeit gibt es keine Freisetzung von Antikörpern, um dem vermuteten Feind entgegenzuwirken, wie bei der Allergie. Die Unverträglichkeit entsteht, weil der Organismus nicht über die notwendigen Enzyme verfügt, bestimmte Nahrungsmittel aufzunehmen.

In speziellen Blutanalysen werden die produzierten Antikörper „in Abwehrstellung“ nachgewiesen. Bei Allergie reagiert der Körper spontan, bei Unverträglichkeit kann eine Reaktion bis zu 130 Stunden nach der Nahrungsaufnahme erfolgen.

Deshalb sind Unverträglichkeiten viel schwerer zu diagnostizieren: Wenn man am Donnerstag von Übelkeit geplagt wird, kann man das nicht mehr in Verbindung bringen mit dem Gegessenen und Getrunkenen von Montag oder Dienstag!

Die Nahrungsmittel-Unverträglichkeit ist eine Gegenreaktion des Körpers, hervorgerufen durch seinen Mechanismus und nicht durch seine Immunität gegen Giftstoffe, metabolisch oder chemisch, die in Nahrungsmitteln enthalten sind.
 

 

Nahrungsmittelintoleranzen sind - mit Ausnahme der Histaminunverträglichkeit - nicht akut lebensbedrohlich für den Menschen!


Die am meisten vorkommenden Intoleranzen sind:

  • Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit)
  • Fructoseintoleranz /-malabsorption (Fruchtzuckerunverträglichkeit)
  • Histaminintoleranz
  • Zöliakie / Glutenunverträglichkeit ist KEINE Allergie.

Pharmakologische Nahrungsmittelintoleranz (Pharmakologie = Wechselwirkung zwischen Stoffen und Lebewesen) = pharmakologisch aktive Substanzen führen zu Beschwerden für empfindliche Menschen. Unter pharmakologisch aktive Substanzen fallen viele Nahrungsmittel oder Zusatzstoffe:

  • Koffein in Kaffee, Tee, Cola
  • Histamin, Heparin, Bradykinin und Serotonin (in Käse, Avokados, Bananen)
  • Histaminliberatoren, Tyramin und Serotonin (in Tomaten, Schokolade, Sauerkraut)
  • Glutamate in fast allen eiweißhaltigen Lebensmitteln China-Restaurant-Syndrom)

Pseudoallergische Reaktionen auf Lebensmittelzusatzstoffe gleichen Allergien in ihrem klinischen Bild, zeigen sich also mit ähnlichen Symptomen. Allerdings werden vom Körper keine Antikörper wie bei einer Allergie gebildet. Sehr wohl wird Histamin ausgeschüttet.

Typische Auslöser sind:

  • Lektine in Erdbeeren, Kartoffeln, Hülsenfrüchten
  • Salicylate in Äpfeln, Aprikosen, Orangen, Ananas, Oliven, Weintrauben
  • Säuerungsmittel wie Zitronensäure, Essigsäure
  • Farbstoffe (giftige Chemikalien wie Tartrazin),
  • Emulgatoren wie Lecithin
  • Konservierungsmittel (Sulfite, Sorbinsäure, Propionsäure, Benzoate)
  • bestimmte Arzneimittel

Nahrungsmittel, die am häufigsten Überempfindlichkeitsprobleme verursachen sind Milchprodukte, Weizen, Eier und Nachtschattengewäche (Auberginen, Kartoffeln, Paprika, Tomaten und Tabak).  

 

Die unterschiedlichen Formen der Nahrungsmittelintoleranzen


1)
Nahrungsmittelunverträglichkeit aufgrund eines Enzymmangels, oder Enzymdefekts. 

Hierbei können bestimmte Nahrungsmittelbestandteile nicht verdaut werden, diese häufen sich beim Verstoffwechseln im Körper an und führen so zu Unverträglichkeitsreaktionen. Dieser Mangel, oder Defekt, kann sowohl angeboren, als auch erworben sein.

Dazu gehören die:

  • Laktoseintoleranz
  • Fructoseintoleranz
  • Histaminintoleranz
  • Galactoseintoleranz
  • Saccharoseintoleranz
  • Sorbitintoleranz

 

2)
Nahrungsmittelunverträglichkeit aufgrund der Wechselwirkung zwischen Stoffen und Lebewesen.
Verschiedene Substanzen führen zu Beschwerden bei empfindlichen Menschen.

Dazu gehören viele Nahrungsmittel und Zusatzstoffe:

  • Koffein in Kaffee, Tee, Cola
  • Histamin und Serotonin (in Käse, Avokados, Bananen)
  • Histaminliberatoren, Tyramin und Serotonin (in Tomaten, Schokolade, Sauerkraut)
  • Glutamate in fast allen eiweißhaltigen Lebensmitteln (China-Restaurant-Syndrom)

 
3)
Reaktionen auf Lebensmittelzusatzstoffe
gleichen Allergien und zeigen sich mit ähnlichen Symptomen. Jedoch werden vom Körper keine Antikörper wie bei einer Allergie gebildet. Es wird aber Histamin ausgeschüttet. Typische Auslöser sind z.B.: 

  • Säuerungsmittel wie Zitronensäure, Essigsäure
  • Lektine in Erdbeeren, Kartoffeln, Hülsenfrüchten
  • Salicylate in Äpfeln, Aprikosen, Orangen, Ananas, Oliven, Weintrauben
  • Farbstoffe
  • Emulgatoren wie Lecithin
  • Konservierungsmittel (Sulfite, Sorbinsäure, Propionsäure, Benzoate)
  • bestimmte Arzneimittel

Die Nahrungsmittel, die am häufigsten Überempfindlichkeitsprobleme verursachen sind Milchprodukte, Weizen, Eier und Nachtschattengewäche (Kartoffeln, Paprika, Melanzani, Tomaten und Tabak).

 

Die Laktoseintoleranz / Milchzuckerunvertäglichkeit

Sie ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit gegenüber Laktose (lateinisches Wort für Milchzucker, der in der Milch enthaltene Zucker).

Bei der Verdauung von Milchprodukten wird das Enzym Laktase benötigt. Um die Laktose (Milchzucker) aufzuspalten. Wenn das Enzym Laktase fehlt, oder in zu geringen Mengen verfügbar ist, kann die Aufspaltung nicht, oder nur in zu kleinen Mengen erfolgen. Die in Milch und Milchprodukten enthaltene Laktose kann also nicht (genügend) verarbeitet werden und macht Beschwerden. Man spricht von einer Laktoseintoleranz.

 

Es gibt 2 Formen von Laktoseintoleranz :

1)
Die Produktion der Laktase nimmt während des Alterungsprozesses ab und somit verringert sich die Menge an Laktose, die vom Betroffenen noch vertragen wird. Meistens ist in diesem Fall im Erwachsenenalter die Produktion der Laktase so sehr eingeschränkt, dass die Laktoseintoleranz zu großen Beschwerden führt. Diese Form des Laktasemangels kommt häufig vor und die Ursache ist eine erbliche Veranlagung.

2) 
Laktasemangel als Folge von anderen Erkrankungen (wie z.B. Zöliakie, Morbus Crohn,...) ist oft vorübergehend. Die Darmschleimhaut wird beschädigt und die Dünndarmzotten werden vernichtet, dadurch wird nicht mehr ausreichend Laktase gebildet und die Aktivität der Laktase nimmt ab. Ist die auslösende Krankheit überwunden, wird auch die Laktase wieder in ausreichenden Mengen gebildet.


Laktose (Milchzucker) kommt in menschlicher Muttermilch, Kuhmilch und Ziegenmilch sowie deren Milchprodukten vor. Laktose wird auch in verschiedensten Nahrungsmitteln als Zutat verwendet. Laktose ist ein Zweifachzucker und besteht aus zwei Molekülen (zwei Einfachzucker). Für Säuglinge ist Laktose zunächst das einzige Kohlenhydrat (der einzige Energielieferant), das sie aufnehmen. Sie trägt zur Bildung einer gesunden Darmflora bei.

 
Worin ist Laktose enthalten?

  • Milch
  • Milchprodukte (Topfen, Schlagobers, Molke, Käse)

Laktose wird in verschiedensten Nahrungsmitteln als Zutat zur Bindung von Wasser eingesetzt!

  • Eiscreme, Pudding, Desserts, Süßigkeiten
  • verschiedene Fertigprodukte
  • vereinzelt in Brot, Brötchen, Knäckebrot und Müsli
  • Backwaren (wie Kuchen und Kekse)
  • Wurstwaren
  • Aufstriche
  • Kaffeemischgetränke (z.B. Cappuccino)
  • Medikamente
  • Süßstofftabletten

⇒ Achten Sie besonders auf das Zutatenverzeichnis!!!
Gemäß Lebensmittelinformationsverordnung ist eine Allergenkennzeichnung für jeden Hersteller verpflichtend.

 

Folgende Begriffe sind möglicherweise ein Hinweis auf Laktose:

Laktose, Lactose, Milchzucker, Magermilch, Magermilchpulver, Milch, Milchpulver, Vollmilch, Vollmilchpulver, Molke, Molkepulver, Molkenerzeugnisse, Sahne, Rahm


Unbedenklich und laktosefrei sind:

Milcheiweiß, Milchsäure, Laktat, Lactat, Galaktose

Was passiert in unserem Körper?

Die Laktoseintoleranz ist eine gestörte Milchzuckerverwertung im Dünndarm. Das Enzym Laktase, das benötigt wird um den Milchzucker (Laktose) in seine Bestandteile  (Traubenzucker (Glucose) und Schleimzucker (Galaktose)) aufzuspalten, steht nicht, oder nur in unzureichender Menge zur Verfügung. So gelangt unverdauter Milchzucker vom Dünndarm in den Dickdarm in dem sich Bakterien befinden, die dann den Milchzucker als Nahrung benutzen. Durch den Stoffwechselvorgange der Bakterien kommt es zu einer gesteigerten Gasbildung im Körper. Je nachdem wie viel Laktose aufgenommen wurde und wie hoch der Mangel an Laktase ist, fallen die Beschwerden mehr, oder weniger stark aus.

Die auftretenden Symptome sind:

  • Krampfartige Bauchschmerzen
  • Blähungen
  • Durchfall
  • Übelkeit


Enzympräparate helfen!

Es kann oft zu Situationen kommen, wo der Verzehr von laktosehaltigen Lebensmitteln sich nicht vermeiden lässt (Einladungen, Urlaub, Restaurant, etc.).

Laktasehaltige Enzympräparate helfen. In diesen Präparaten ist das Enzym Laktase enthalten. Die aufgenommene Laktose kann somit in ihre Bestandteile aufgespalten werden. Diese Präparate sollten aber nur in Absprache mit dem Arzt und nicht täglich eingenommen werden.

 

Laktosefreie Lebensmittel sind: 

  • Gemüse und Obst sowie daraus hergestellte Erzeugnisse
    (wenn sie ohne Zusatz von Laktose hergestellt wurden)
  • Kartoffeln, Getreide wie Reis, Mais, Weizen und Gerste sowie daraus hergestellte Produkte (wenn sie ohne Zusatz von Laktose hergestellt wurden)
  • laktosefreie Kuhmilch und Milchprodukte
  • Sojamilch, Kokosmilch, Hafermilch, Reismilch, Tofu
  • ausgewählte Käsesorten, z.B. Gouda, Edamer, Tilsiter, Emmentaler, Parmesan
  • Fleisch, Fisch, Eier daraus hergestellte Erzeugnisse
    (wenn sie ohne Zusatz von Laktose hergestellt wurden) einschließlich Wurstwaren
  • Nüsse und Samen, pflanzliche Öle, Margarine ohne Milchanteil

 

Die Fructose-Unverträglichkeiten:

Fructosemalabsorption 

Bei der Fructosemalabsorption kann nicht die komplette Fructose an den Dünndarm weitergegeben werden. Die zurückbleibende Fructose verursacht dann Beschwerden. Fructose ist Fruchtzucker, der bei übermäßigem Verzehr  auch bei gesunden Personen zu Magen- und Darmproblemen führen kann, weil sie auch hier nur sehr langsam im Darm aufgenommen wird.

Die bedeutendsten Fructosequellen sind:

  • Obst
  • Fruchtsäfte, Nektare
  • Obstkompott, Marmelade, Konfitüre, Gelees
  • Obstkonserven, Trockenfrüchte
  • Erfrischungsgetränke (z.B. Limo, Cola)
  • Honig
  • Back- und Süßwaren, Speiseeis
  • Müslis mit Trockenfrüchten, Müsliriegel
  • Fruchtjoghurt, Obstquark, Grießbrei mit Früchten, rote Grütze
  • Einige Gemüsesorten (z.B. Artischocken)
  • Saccharose (= Haushaltszucker / halb Glucose halb Fructose!)

 

ACHTUNG!!!
Sorbit verstärkt die Beschwerden!

Der Zuckerausstoff Sorbit kann die Aufnahmefähigkeit der Fructose noch stärker herabsetzen.

Sorbithaltige Nahrungsmittel sind:

natürliche: Rosinen, Äpfeln und Zwetschken
künstliche:  Kaugummis, Hustenbonbons etc. (darin liegt auch die Begründung, warum auf Bonbons gelegentlich der Hinweis aufgeführt ist: „kann im hohen Maße genossen abführend wirken“.

Glucose verhilft dazu, dass Fruchtzucker in Kombination mit dem Traubenzucker besser aufgenommen werden kann. Einige Nahrungsmittel enthalten Saccharose (Haushaltszucker), welches zu gleichen Teilen aus Glucose und Fructose besteht. In einigen Früchten wie z.B. Mandarinen, Grapefruits, Zitronen und Bananen liegt ein ausgeglichenes Verhältnis der beiden Einfachzucker vor. Diese Früchte werden von Personen, die unter Fructosemalabsorption leiden, besser vertragen.

Typische Symptome bei Fructosemalabsorption sind:

  • Blähungen
  • Durchfälle
  • Bauchschmerzen
  • Darmkrämpfe
  • Druck- und Völlegefühle und
  • Übelkeit.

 Die folgenden Faktoren beeinflussen die Art und Schwere der Beschwerden:

  • die Menge der verzehrten Fructose
  • die Art und Anzahl der Darmbakterien,
  • das Glukose-/Fructoseverhältnis in Nahrungsmitteln,
  • die individuelle Aufnahmekapazität (bei jedem Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt)

Der gleichzeitige Verzehr von Fructose und Proteinen oder Fetten kann die Verweildauer der Speisen im Dünndarm verlängern. So wird die Fructose besser aufgenommen und die Beschwerden reduzieren sich. Auch Glucose begünstigt die Fructoseaufnahme. Früchte, die mehr oder zumindest genauso viel Glucose wie Fructose enthalten, sind besser verträglich.


Verträgliche Nahrungsmittel bei Fructosemalabsorption sind:

fructosearme Nahrungsmittel, oder diejenigen, die ein gutes Glucose-/Fructoseverhältnis haben:

  • Gemüse (z.B. Gurke, Tomate, Karotte)
  • Avocados, Bananen
  • Getreideprodukte (z.B. Brot, Haferflocken)
  • Milch und Milchprodukte ohne Zusätze (z.B. Naturjoghurt, Topfen, Käse)
  • Eier
  • Fleisch, Wurst, Fisch
  • Nüsse, Samen

  

Die Histaminintoleranz

Histaminintoleranz ist eine Unverträglichkeitsreaktion auf das mit der Nahrung aufgenommene Histamin. Histamin wird auch bei einer allergischen Reaktion im Körper freigesetzt und ist für die unangenehmen und gefährlichen Symptome verantwortlich. Histamin ist farblos, geruchlos und geschmacklos. Es entsteht, wenn Nahrungsmittel reifen, oder gären. Besonders hochkonzentriert kommt es in Fisch, Wurst, alkoholischen Getränke, Gemüse und Hefeprodukten, oder Käse vor und wird über das Enzym Diaminoxidase (DAO) abgebaut. Die Symptome einer Histaminintoleranz treten immer dann auf, wenn zu viel Histamin in die Blutbahn gelangt. Nach dem Verzehr von histaminhaltigen Nahrungsmitteln wird das Histamin normalerweise im Darm abgebaut. Besteht jedoch ein Mangel des abbauenden Enzyms, gelangt das überschüssige Histamin ins Blut und löst dort die allergieähnlichen Symptome aus.

Die Zellen der Darmschleimhaut, die Enterozyten, produzieren das Enzym Diaminoxidase, das Histamin abbauen kann. Es findet sich hauptsächlich im Dünndarm, in der Leber, den Nieren und im Blut in den weißen Blutkörperchen. DAO wird kontinuierlich produziert und bei gesunden Menschen wird die histaminreiche Nahrung bereits im Darm weitgehend vom Histamin befreit. Das verbleibende Histamin wird in der Darmschleimhaut von der dort sitzenden Diaminoxidase abgebaut. Cofaktoren sind Vitamin B6 und Vitamin C. Diaminoxidase ist ein empfindliches Enzym, das von Alkohol oder Medikamenten gehemmt werden kann.

Symptome der Histamin-Intoleranz

Die Symptome machen sich zumeist einige Minuten, bis eine Stunde nach der Einnahme von histaminreichen beziehungsweise histaminfreisetzenden Nahrungsmitteln bemerkbar! Es treten aber nicht immer alle Symptome auf. Sie sind individuell sehr unterschiedlich und entsprechen weitgehend den Symptomen, die das Histamin auch bei Allergien auslöst.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Unverträglichkeiten können bei der Histaminintoleranz lebensbedrohliche Zustände eintreten!!!

Symptome, die das Histamin auslösen kann:

  • Kopfschmerzen / Migräne
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Durchfälle
  • Bauchschmerzen
  • Blähungen (Flatulenz)
  • Sodbrennen
  • Brechreiz
  • Übelkeit
  • Hauterkrankungen
  • Urtikaria (Nesselsucht, Nesselfiber)
  • Hautrötungen und Hitzewallungen (Flush)
  • Schwellungen der Augenlider
  • Ekzeme, Quaddeln, Juckreiz
  • laufende Nase
  • verstopfte Nase
  • Asthma
  • Herz-/Kreislaufbeschwerden
  • Herzrasen (Tachykardie)
  • Herzrhythmusstörungen
  • niedriger Blutdruck (Hypotonie)  
  • Schlafstörungen
  • Erschöpfungszustände
  • Gliederschmerzen
  •  Blasenentzündung, Harnröhrenentzündung
  • Regelbeschwerden, besonders am ersten Tag der Regel, PMS (Dysmenorrhoe)
  • Heißhunger  

Nach dem bisherigen Forschungsstand ist Histaminintoleranz nicht angeboren. Sie entwickelt sich erst im Laufe des Lebens. Da 80% der Betroffenen weiblich sind und sich insbesondere in der Altersgruppe um die 40 Jahre finden, liegt ein Zusammenhang mit der Abnahme von weiblichen Geschlechtshormonen nahe.

Auch bestimmte Arzneimittel können das histaminabbauende Enzym über mehrere Wochen hemmen.

Für den Organismus ist es unerheblich, aus welcher Quelle das Histamin kommt. Es kann einerseits vom Körper selbst produziert sein, mit der Nahrung aufgenommen, oder durch allergische Erkrankungen (wie z.B. Heuschnupfen) im Körper ausgeschüttet werden.

Menschen die an einer pollenassoziierte Nahrungsmittel-Allergie leiden (z.B. Kreuzreaktionen... Birkenpollen-Allergie / Steinobst), haben gleichzeitig ein erhöhtes Risiko auch an einer Histaminintoleranz zu leiden.

Enthält die Nahrung zu viel Histamin, führt dies zu einer Histaminüberlastung. Die Aufnahme von Histamin durch die Nahrung steht dabei an erster Stelle. Die Nahrung ist allerdings nicht von Natur aus histaminreich, sondern Reifungs- und Gärungsprozesse steigern den Histamingehalt in den Nahrungsmitteln. Vor allem in Nahrungsmitteln, denen für die Reifung Bakterien zugesetzt wurden, findet man hohe Histaminkonzentrationen, z. B. Rotwein, geräuchertes Fleisch, Fischkonserven, Käse, Sauerkraut etc.

Auch der Verzehr von Eiweiß, Erdbeeren und Fisch, die das körpereigene Histamin freisetzen, belasten den Körper. Alkohol fördert nicht nur die Freisetzung körpereigenen Histamins, sondern hemmt zusätzlich die Aktivität des Enzyms Diaminoxidase (DAO), das für den Abbau von Histamin zuständig ist.

Zahlreiche Medikamente wie z.B. Schlaf- und Schmerzmittel, hustenlösende Arzneimittel und bestimmte Medikamente gegen Rheuma hemmen die Wirkung der Diaminoxidase. Auch Alkohol wirkt sich negativ auf die Aktivität von DAO aus und bestimmte Alkoholika haben von sich aus schon einen hohen Histamingehalt, denn beispielsweise Rotwein und Bier werden zur Reifung bzw. zur Gärung Bakterien zugesetzt, die während des Reifungsprozesses Histamin bilden.

 

Liegt ein Magen-Darm-Infekt wie z. B. Durchfall oder eine durchfallartige Störung vor, kann die Dünndarmschleimhaut, die das Enzym Diaminoxidase enthält, ihrer Aufgabe nicht mehr nachkommen. Normalerweise kommt es in solchen Fällen allerdings nur zu einer kurzzeitigen Histaminintoleranz. Ist die Darmschleimhaut regeneriert, kann das Enzym DAO Histamin wieder abbauen.

Akute Hilfe durch Antihistaminika...  

In akuten, lebensbedrohlichen Fällen, wie beim anaphylaktischen Schock, werden schnell wirkende Antihistaminika durch den Arzt verordnet.

Als langfristige Behandlung wirkt nur eine histaminarmenDiät.

Es sollte auf jeden Fall eine histaminfreie bzw. histaminarme Diät eingehalten werden! Grundlage ist eine Eliminationsdiät über einen Zeitraum von mindestens 3 Monaten. In dieser Zeit sind die histaminreichen und histamin-freisetzenden Nahrungsmittel (Histaminliberatoren) zu meiden.

Das Enzym Diaminoxidase kann in Tabletten- oder Kapselform als Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. 

Das auf dem Markt erhältliche Medikament heißt DAOsin.

Meiden Sie nach Möglichkeit Medikamente, die Histamin freisetzen und/oder Diaminoxidase hemmen!

 

Allgemeines Grundwissen für eine histaminarme Ernährung:

  • Je länger ein Nahrungsmittel lagert, desto mehr Histamin beinhaltet es. Darum sollten die Produkte so frisch wie möglich verzehrt werden. Wiederholt aufgewärmte Speisen können deshalb zu Unverträglichkeiten führen.
  • Histamin ist hitze- und kältestabil. Es wird weder durch Backen, Braten, Kochen noch Tiefkühlen zerstört.
  • Alkohol sollte gemieden werden, da dieser das Histamin abbauende Enzym (Diaminoxidase) hemmt.
  • Da Histamin in Flüssigkeiten besser aufgenommen wird, sind histaminhaltige Getränke besonders schädlich. Ein Glas Wein oder Bier zum Essen ist daher unbedingt zu meiden.
  • Am Besten verträglich sind Speisen, die selbst zubereitet (ohne Zusatzstoffe) und nicht fertig gekauft werden.

 

Nahrungsmittel, die einen hohen Histamin- und/oder Tyramingehalt* haben:
*) Tyramin hemmt den Abbau von Histamin und sollte darum ebenso (je nach individueller Verträglichkeit) gemieden werden.

  • eingelegte/konservierte Lebensmittel
  • geräuchertes Fleisch, Salami, Schinken, Innereien
  • viele Fischprodukte, besonders Fischkonserven
  • Meeresfische: Hering, Sardelle, Makrele, Thunfisch, Sardine, Rollmöpse, Russen, Goldbarsch
  • Süßwasserfische: Hecht, Lachs, Forelle, Aal, Victoriabarsch, Karpfen, Schleie, Wels, Zander, Pangasius, Meeresfrüchte, Schalentiere, gereifte Käsesorten (je höher der Reifegrad, desto höher der Histamingehalt)
  • einige Gemüsesorten (Sauerkraut, Tomaten, Melanzani, Spinat, Avocados
  • einige Obstsorten (alle Zitrusfrüchte (z. B. Orange, Mandarine, Grapefruit, Zitrone), Bananen, Zwetschken, Birnen, Kiwi, Erdbeeren, Himbeeren)
  • alle eingelegten Gemüse aus der Dose/dem Glas
  • Bohnen und Hülsenfrüchte (besonders Kichererbsen und Sojabohnen, auch Erdnüsse)
  • Sojaprodukte (Sojamilch, Sojasahne, Tofu, Sojasoße)
  • Produkte aus Weizen
  • bestimmte Biersorten wie Hefeweizen,
  • (Rot)Wein
  • Orangen-, Grapefruit-, Zitronen-, Ananas-, Bananen-,  Erdbeer-, Himbeer-,Tomaten- , Multivitamin- und Sauerkrautsaft
  • Schwarzer Tee, Kaffee Schokolade,
  • Kakao, Marzipan, Nougat, Knabbergebäck,
  • Süßigkeiten mit Konservierungs- und/oder Farbstoffen      
  • Nüsse, Walnüsse, Cashewkerne
  • Hefe
  • Weinessig (besonders Rotweinessig),
  • Tafelessig
  • scharfe Gewürze begünstigen die Histaminaufnahme im Magen- Darmsystem

Nahrungsmittel, die Histamin im körper freisetzen: 

  • Zitrusfrüchte ( Orangen, Grapefruit, Zitrone)
  • Früchte: Ananas, Bananen, Birnen, Zwetschken, Papaya, Fruchtsäfte,Erdbeeren, Himbeeren, Avocado, Kiwi
  • Nüsse, insbesondere Walnüsse, Cashewnüsse
  • Gemüse: Tomaten, Hülsenfrüchte, Champignons, Weizenkeime
  • Kakao und Schokolade
  • Zusatzstoffe wie z. B. Glutamat, Benzoate, Farbstoffe, Sulfite, Nitrite

Diaminoxidase blockierende Nahrungsmittel:

  • Alkohol
  • Kakao
  • schwarzer und grüner Tee
  • Mate Tee
  • Energy Drinks (Bestandteil Theobromin blockiert die Diaminoxidase)

 

Nahrungsmittel, die problematische Substanzen enthalten, ein Histaminliberator sind oder die Diaminoxidase blockieren:

  • Melanzane
  • Bier
  • Eiweiss
  • fermentierte Nahrungsmittel
  • Getreide
  • Schimmeltoxine
  • Hirse
  • Kokosnuss
  • Mais
  • Paprika
  • Schweinefleisch
  • Spinat
  • Zitrusfrüchte
  • Tyramin  

Zusatzstoffe mit Histamin:

 

Farbstoffe:

  • E 102
  • E-102
  • E 110,
  • E 122
  • E 123
  • E 124
  • E 127

Konservierungsstoffe:

  • Sorbinsäure und Salze (E 200-203),
  • Benzoesäure und Salze (E 210-213),
  • E 220-227
  • E 231-232
  • E 223

Sonstige:

  • Nitrate (E 251-252),
  • Glutamate (E 620-625)
  • Säureregulatoren (Di-, Tri- und Polyphosphate)

Antioxidantien:

  • Butylhydroxianisol (BHA), -droxitoluol (BHT)

   
sowie Medikamente und deren Medikamentenwirkstoffe die, die Aktivität von Diaminoxidase hemmen können. Personen mit Histaminintoleranz sollten vorsichtig mit diesen Wirkstoffen sein. Sie sollten die Medikamente allerdings niemals ohne Rücksprache mit dem Arzt absetzen!

   Medikamenten-Wirkstoffe    

   Einsatz /Wirkung   

   Acetylcystein    

   Schleimlöser    

   Ambroxol    

   Schleimlöser    

   Amitriptylin    

   Antidepressivum    

   Chloroquin    

   Antirheumatikum    

   Clavlansäure    

   Antibiotikum    

   Cycloserin    

   Antibiotikum    

   Metamizol    

   Schmerzmittel    

   Metoclopramid    

   Magen-Darm-Mittel    

   Propanidid    

   Narkosemittel    

   Theophyllin    

   Asthmamittel    

   Verapamil    

   Herz-Kreislauf-Mittel    

 

Aufgrund möglicherweise ebenfalls vorliegenender Unverträglichkeiten (Kreuzallergien) ist zu beachten, dass der geringe Histamingehalt eines Nahrungsmittels allein noch nichts über seine Verträglichkeit für den Betroffenen aussagt.

Lebensmittel mit geringem Histamingehalt:

  • Fleisch (frisch, gekühlt, gefroren)
  • Fisch (frisch oder tiefgefroren), Heilbutt, Hoki, Kabeljau, Dorsch, Knurrhahn, Meerbrassen / Dorade, Rotbarsch bzw. Goldbarsch, (Alaska-)Seelachs, Scholle, Schellfisch,Seehecht, Seeteufel, Seezunge, Rotzunge, Petersfisch, Rochen, Schwertfisch, Steinbeißer, Steinbutt
  • Frisches Obst: Melone, Heidelbeeren, Preiselbeeren, Litchi, Mango, Khaki, Kirschen, Johannisbeeren, Aprikosen, Äpfel
  • Frisches Gemüse: Grüner Salat, Kohlsorten, Rote Beete, Kürbis, Zwiebel, Radieschen, Rettich, Rapunzel, Paprika, Karotten, Brokkoli, Kartoffeln, Gurke, Lauch, Zucchini, Mais, Spargel, Knoblauch, Rhabarber
  • Getreide, Teigwaren (Dinkelnudeln, Maisnudeln, Reisnudeln, hefefreies Roggenbrot, Maisbrot, Reisbrot, Knäckebrot, Reis, Haferflocken, Reiswaffeln Maismehl, Reismehl, Hirsemehl)
  • Milchersatz (Reismilch, Hafermilch, Kokosmilch)
  • Tees: Kräutertee, Grüner Tee
  • Akoholische Getränke: untergärige Biere, klare Schnäpse (Wodka, Rum etc.), Weißweine
  • Proteine: Eigelb